Etzinger

 

Seit 25 Jahren führt Christian Etzinger sein Unternehmen ETZINGER AG in Liechtenstein. Was mit der Herstellung von Basis-Elementen für Mühlen begann, hat sich zu einem weltweit führenden Betrieb für Mahltechnologie entwickelt. Wie wird aus einem Ingenieur des Flugzeugbaus ein Pionier der Mahltechnik? Christian Etzinger hat es geschafft. Im Gespräch mit ihm erfahren wir mehr über Technik, Innovation und den Genuss, der aus Qualität entsteht.

Die Grundlagen der Mühle: Ring und Kegel

Christian Etzinger: «In jeder Mühle gibt es zwei Teile: Das eine dreht sich, das andere steht still, und dazwischen wird das Mahlgut zerkleinert. Als der Mensch begann, Getreide anzubauen, musste er es auch mahlen. Somit ist Mahlen so alt wie die sesshafte Menschheit und ein essentieller Bestandteil unserer Evolution. 

Die Qualität des Mahlguts wird durch die technische Raffinesse der Mühle bestimmt. Wenn die Basis des Mahlguts schlecht ist, kann man sie im weiteren Verarbeitungsprozess kaum verbessern. Die Grundqualität ist entscheidend. Darum gilt für mich: Beste Mahlqualität entsteht nur mit dem besten Gerät.

Vom Flugzeugbau zur Mahltechnik

Ich begann meine berufliche Karriere als Flugzeugingenieur. Nach einer Spezialisierung im Sondermaschinenbau automatisierte ich zahlreiche industrielle Prozesse, von der Lebensmittelbranche über Elektronik bis hin zu Seilbahnen und Stahlbau.

Es war ein Zufall, der mich zur Mahltechnik führte: Ein Kunde brachte mir zwei Teile und fragte, ob ich eine Produktionsmaschine für deren Herstellung konstruieren und bauen könnte. Nach einem kurzen Gespräch wusste ich, das ist mein Weg. Die Technik in der Mahlbranche war damals unausgereift, es gab kaum Innovationen. Ich erkannte, dass ich über das nötige Wissen verfügte und diese Herausforderung perfekt zu meinem technischen Hintergrund passte.

Automatisierung als Schlüssel zur Perfektion

Mir war schnell klar, wenn ich in Liechtenstein produzieren möchte, muss die Produktion vollautomatisch sein. Heute produzieren wir eine Million Mahlwerke pro Jahr – mit nur fünf Mitarbeitenden. Zum Vergleich, andere Unternehmen benötigen dafür drei- bis viermal so viele Menschen und Maschinen.

Das Geheimnis? Je mehr automatisiert ist, desto kleiner wird die Fehlerquelle und desto höher ist die Qualität. Mein Wissen aus der Automatisierungstechnik und dem Flugzeugbau habe ich genutzt, um die Produktion zu perfektionieren. Wir haben 14 Maschinen, die 330 Tage im Jahr vollautomatisch laufen. 

Unsere Entwicklungsarbeit war ein langer Prozess. Wir haben jedes Element der Mahltechnik hinterfragt. Diese Hingabe und Präzision haben schliesslich die etzinger © Mühlen hervorgebracht.

Warum Schneiden statt Mahlen entscheidend ist

Mahlen ist eigentlich die falsche Bezeichnung. In unseren Mahlwerken wird geschnitten. Die kleinen Zähne sorgen dafür, dass das Mahlgut präzise geschnitten wird. Je besser diese Zähne schneiden, desto mehr bleiben die ätherischen Öle und die Geschmacksstoffe erhalten.

«Frisch zu mahlen – sei es bei Kaffee oder Gewürzen – ist essenziell, denn das frisch gemahlene Produkt hat immer die höchste Geschmacksqualität.»

Kompetenz und Genuss aus Liechtenstein

Christian Etzinger ist stolz auf die Errungenschaften seines Familienbetriebs. «Wir bauen elektrische Kaffeemühlen, Handmühlen, Pfeffer- und Gewürzmühlen – und das alles hier in Liechtenstein. Unsere Kernprodukte, Ring und Kegel, werden vor Ort hergestellt. Das ist unsere Kompetenz. Wenn man die Technologie des Mahlens betrachtet, sind wir weltweit Marktführer.

Unsere Kaffeemühlen waren die ersten, die wiegen konnten. Wir testen ständig und entwickeln uns weiter, denn der Schnitt muss perfekt sein. 

Wenn wir auswärts essen, erleben wir oft Mühlen, die nicht das leisten, was man sich von einer guten Mühle erwarten darf. Das hat mich letztendlich dazu bewogen, auch Pfeffer- und Gewürzmühlen zu entwickeln. Unsere etz-IU Universalmühle (für Pfeffer, Gewürze, Getreide, getrocknete Kräuter oder Kaffee) und etz-IP Pfeffermühle können schnell und einfach befüllt und eingestellt werden (von super-fein bis extra-grob). Die Auswurfmenge beträgt ca. 0.2g pro Umdrehung (je nach Einstellung). Die perfekte Mahlwerksgeometrie garantiert eine schonende Vermahlung mit maximiertem Geschmackserlebnis.

Der Shop-Café in Eschen: Mahlen erlebbar machen

Ein Highlight ist unser Shop-Café-to-go in Eschen. Hier können Kundinnen und Kunden ausprobieren, wie sich die Qualität von Kaffee und Gewürzen durch die Einstellung der Mühlen beeinflussen lässt. Kaffee riecht man, schmeckt man, und mit frisch gemahlenem Kaffee beginnt das Geschmackserlebnis.

Ich erkläre unseren Kunden gerne, was unsere Produkte können und warum sie besonders sind. Der direkte Kontakt ist uns sehr wichtig, denn hier wird sichtbar, was möglich ist. Unsere Produkte sind im gehobenen Segment angesiedelt. Es geht um Qualität – ein ganzheitlicher Ansatz, der alle Sinne anspricht.

Genussmomente aus Liechtenstein

Die Zusammenarbeit mit Liechtenstein Marketing ist eine Partnerschaft, die zu uns passt. Gemeinsam mit Demmel Kaffee haben wir eine eigene Kaffeemischung kreiert und sehen es als unsere Mission, in Kaffeeliebhabern das Bewusstsein für eine reproduzierbare Qualität in der Tasse zu wecken, indem wir einfach zu handhabende Lösungen auf den Markt bringen, wie zuletzt das weltweit erste mit Nespresso-Maschinen kompatible Frischmahlsystem etz-Icare. Dieses ermöglicht es jedem qualitäts- und umweltbewussten Kunden, von Hand direkt und frisch in wiederverwendbare Kapseln zu mahlen, wodurch nicht nur lokale Röster unterstützt werden, sondern auch Nachhaltigkeit garantiert ist.

Mittlerweile wird dem Kaffee immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Zu wissen, dass unsere Mühlen die Qualität von Kaffee, Pfeffer oder Gewürzen weltweit verbessern, erfüllt mich mit grosser Freude. Und das Beste daran: Jede unserer Mühlen trägt ein Stück Liechtenstein in die Welt hinaus.»